Willkommen

Herzlich willkommen auf meiner Schick-Liebenthal-Seite, die dem Thema „Analoge Musikreproduktion“ gewidmet ist. Was ich darunter verstehe, wie ich zu meinen Überzeugungen gekommen bin und wie diese Eingang in meine Produkte gefunden haben, finden Sie hier erläutert. Viel Spaß beim Lesen wünscht Thomas Schick.

Produkt und Individuum

Die Produkte, die Sie auf diesen Webseiten antreffen, wurden von der Idee über den Entwurf bis zum Bau ausschließlich von mir entwickelt und umgesetzt. Es handelt sich daher um individuelle Produkte – und nichts von der Stange.

Die Motivation etwas Eigenes zu bauen resultierte aus der Erfahrung, dass die auf dem Markt angebotenen Produkte nicht voll ausgereift waren (und sind). Ich kannte deren Schwachstellen und sagte mir: „Da ist noch Luft nach oben, das kann ich besser.“ Bei meiner Beurteilung vermied ich es, blindlings den einschlägigen Referenzen zu folgen, seien es Zeitschriftenartikel, Werbeanzeigen mit Produktbeschreibungen, euphorische Beiträge von Eventteilnehmern oder Fachhändler in Mission. Diese folgen anderen Prämissen als ein Endkonsument wie ich.

Von dem Wunsch bis zum reifen Produkt ist es ein langer Weg. Bereits in meinen Anfängen in den 90er Jahren erkannte ich, dass es nicht reicht, einzelne Bestandteile eines Systems auszutauschen und durch höherwertigere zu ersetzen. Um die Qualitätsstandards zu erreichen, die ich an die eigenen Produkte stellte, waren 15 Jahre Erfahrung und Entwicklung notwendig. Die Kunden, die sich für diese Produkte interessierten, kamen dann fast von allein.

Austausch und Erfahrung

Die entscheidenden Impulse auf dem Weg der Entwicklung lieferten mir die Fachmagazine L´ Audiophile und Sound Practices. Hier bekam ich Einblicke in das Klanguniversum anderer Individualisten wie mich, die aus einer Vielzahl von Einzelelementen – wie etwa Röhrenverstärker und Hornlautsprecher – ein Gesamtsystem installiert hatten. U.a. wurde über japanische Enthusiasten berichtet, die ihre vielteiligen Systeme in ihren Wohnzimmern präsentierten oder mit Lötkolben bewaffnet in ihren Läden zu sehen waren.

Erstmals 1997 hatte ich Gelegenheit einige dieser Enthusiasten selbst kennenzulernen und mir vor Ort ein (Klang-)Bild von ihren Systemen zu machen. Das war der Beginn einer langjährigen und weltweiten Entdeckungsreise. Auf diesem Wege konnte ich eine Vielzahl von Systemen unter realen Bedingungen kennenlernen und Erfahrungen sammeln. Es entstanden seither viele Freundschaften, sei es in Europa, Japan, Korea oder den USA.

Wissen und Transfer

Bei meinen Erkundungen von Systemen habe ich mich auf einen favorisierten Bereich konzentriert: Röhren, Hörner und Vinyl. Wenn ich ein System live höre, dann will ich herausfinden, was ist das Spezielle an dem System? Warum hört sich das so an, wie wird dieser charakteristische Sound erzeugt? Welche Elemente, welche Komponenten, welche Parameter tragen dazu bei, dass sich etwas in einer bestimmten Art und Weise bzw. in eine bestimmte Richtung gehend anhört? Kann ich das herausfiltern, kann ich das genau eingrenzen? Und wenn ja, lässt sich das auch für meine Produkte umsetzen?

Jetzt beginnt der schwierige Teil: der Transfer. Hierbei geht es darum, die aus dem Prozess gewonnenen Erkenntnisse in meine Produkte eingehen zu lassen, und zwar so, dass die zwingenden Parameter Technik, Design und Klang zusammenspielen. Letztere sind die drei Hauptschwerpunkte, die bei der Entwicklung meiner Produkte Berücksichtigung finden (müssen).

Technik

In puncto Technik bin ich zwei grundsätzlichen Maximen gefolgt: der universellen Einsetzbarkeit meiner Produkte und der Autonomie des Benutzers.

Was heißt das? Konkret bedeutet universelle Einsetzbarkeit z.B., dass in meinen Tonarmen eine große Bandbreite von Tonabnehmern – von leicht bis schwer – betrieben werden können. Gleiches Prinzip gilt für die Headshells. Die Autonomie des Benutzers gewährleiste ich dadurch, dass ihm alle basalen Parameter einen Tonarm einzustellen zur Verfügung gestellt werden bzw. die Einstellung des Tonarms von ihm selbst vorgenommen werden kann. Und das möglichst einfach und unkompliziert. Die Parameter einen Tonarm einzustellen lauten: Einbauhöhe, Azimuth, Auflagekraft und Antiskating.

Das ist keine Selbstverständlichkeit auf dem Markt der Tonarme. Meiner Erfahrung nach werden u.a. Tonarme angeboten, bei denen nicht alle Einstellmöglichkeiten bereitgestellt werden. Oder die Tonarme sind mit einer überdimensionierten Anzahl von Knöpfen ausgestattet. Diese zusätzlichen Knöpfe sind oft ohne Mehrwert, ohne relevante Funktion und ohne Präzisionsgewinn, aber sie gaukeln dem Kunden vor, er sei „der Magier über 1000 Knöpfe“ – sprich Parameter. Bei meinen Produkten werden Sie daher nur die Einstellmöglichkeiten vorfinden, die Sie auch tatsächlich benötigen.

Design

In meinen Augen gibt es Hersteller, die zwar über fundiertes technisches Wissen verfügen, aber entweder keine Ahnung von Design haben oder darauf keinen Wert legen. Dementsprechend haben sie ihr Wissen in ihre Produkte „verbaut“. Im Design offenbart sich nicht zuletzt die Philosophie der Produkte, sei es schlicht und minimalistisch, barock und ornamental, poppig und effektgeladen etc. – oder eben unzugänglich und kompromissbehaftet. Ich habe mich für ein transparentes und minimalistisches Design entschieden. Das macht es nicht etwa simpler oder einfacher, ganz im Gegenteil: Hier müssen komplexe Prozesse kondensiert werden. Nur dann ist eine Synthese von Proportion und Technik gewährleistet.

Klang

Klangideale werden üblicherweise in warm/zart oder kalt/detailliert unterschieden. Diese Begriffe haben tendenziell negative Konnotationen bzw. implizieren, dass etwas nicht vorhanden ist, nämlich ihr Komplementärcharakter. Beide Charaktere können – und sollten – in Einklang gebracht werden. Um die Dynamik und Emotion der Musik zu transportieren, sollte die gesamte Klangpalette von zart bis detailliert zu Verfügung stehen. Dieses Klangideal strebe ich mit meinen Produkten an.